Spätestens seit der Naturkatastrophe 2004 in Westthailand weiß man, was ein Tsunami alles anrichten kann. Das Wort „Tsunami“ kommt aus dem Japanischen und bedeutet in etwa „große Welle im Hafen“. Japanische Fischer haben diesen Begriff geschaffen. Damals hatten sie auf der hohen See keine Veränderungen der Wellenhöhe festgestellt, als sie jedoch zurück am Hafen ankamen, war dieser durch eine Riesenwelle zerstört.
Wie entstehen Tsunamis?
Tsunamis sind auf hoher See nicht zu bemerken, können aber am Hafen bis ins Landesinnere großen Schaden anrichten. Sie entstehen durch Beben unter der See. Die unterseeischen Wellen werden an Land gestoppt. Das Wasser zieht sich durch den Sog zurück und eine Riesenwelle entsteht. Diese Welle kann dann zwischen 40 und sogar 100 m groß werden und alles, was ihr im Wege ist mitreißen.
Außerdem können Tsunamis durch Vulkanausbrüche, Erdrutschen oder Einschlägen von Meteoriten entstehen. Dadurch werden riesige Wassermassen verdrängt.
Wie entstehen diese Beben unter Wasser?

Tsunamis können eine Menge Chaos hinterlassen.©iStock.com/jdavidlong
Der Fachausdruck für diesen Vorgang ist Subduktion. Hierbei schiebt sich eine ozeanische Platte unter eine Kontinentalplatte und verhakt sich. Die Spannungen, die nun entstanden sind, werden so groß, dass die Platten wieder in ihre Ausgangsposition gelangen. Durch die ruckartigen Bewegungen entstehen Erdbeben unter dem Wasser. Die Wellen dieses Bebens verbreiten sich ringförmig und können sich sogar im ganzen Ozean ausbreiten.
Eigenschaften von Tsunamis
- der Abstand zwischen den Wellenbergen beträgt 100 bis 300 km (Wellenlänge)
- die Wellenhöhen auf dem offenen Meer sind sehr gering (0,5 bis 1 m)
- die Geschwindigkeiten auf offener See betragen 600 – 1000 km/h
- das Beben hat mindestens eine Stärke von 7,0 auf der Richterskala
- Meeresboden wird angehoben oder abgesenkt (senkrechte Bewegung). Bei einer horizontalen Bewegung des Meeresgrundes entsteht kein Tsunami.
- tiefe Wasserschichten werden in Bewegung gesetzt
- mehrere Wellen folgen aufeinander. Der Abstand zwischen den Wellen kann zwischen ein paar Minuten und zwei Stunden liegen.
Wie können sich besonders gefährdete Orte schützen?

Tsunami Warnschild ©iStock.com/viggoant
Damit Häfen vor Tsunamis geschützt sind, können Schutzwälle erbaut werden. Außerdem bremsen Wälder die Wucht der Riesenwelle ab.
Frühwarnsysteme können mit Hilfe von Bojen, die mit Satelliten verbunden sind, Seebeben erkennen und die Ankunft der Welle an den Küsten ungefähr bestimmen. Zusätzlich kann eine Prognose zu der Wellenhöhe gegeben werden. Dadurch können die Gebiete rechtzeitig evakuiert oder die Bewohner in speziellen Schutzgebäuden untergebracht werden.
Ein Projekt zwischen Indonesien und Deutschland installierte ein Frühwarnsystem im Indischen Ozean. Allgemein kommen Tsunamis aber recht selten vor.
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